Imker bei der Arbeit

Claus Steger – Referat über Bienen

Sehr großes Interesse bei Imkern und Gartlern an einem Vortrag von Gärtnermeister und Imker Claus Steger 

Nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt waren am vergangenen Mittwoch beim Strasser Wirt Gaststube und Nebenzimmer. Unter den Zuhörern erfreulich viele junge Leute. Der Bienenzuchtverein Bruckberg hatte Imker und Gartler aus Bruckberg und Umgebung zu einem interessanten Vortrag des Fachwarts des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter (VBB) eingeladen. 

Im ersten Teil seines Vortrags sprach der Referent über Probleme und Techniken, die überwiegend für die Hobbyimker von Bedeutung waren. Dennoch konnte man auch als Laie viele interessante Details aus dem Bienenkasten erfahren. Während die Varroa-Milbe in annähernd aller Munde ist, haben viele Besucher noch nichts von einem weiteren Problem, mit dem die Bienen und die Imker zunehmend konfrontiert werden gehört –  der Invasion des kleinen Bienenbeutekäfers, der ebenfalls die Bienenvölker nachhaltig schädigen kann. In sehr aufschlussreicher Weise machte Claus Steger auch deutlich, wie fleißig so ein Bienenvolk sein muss, um ein Glas Honig zu produzieren. Um ca. 450gr Honig (1 Pfund-Glas) zu gewinnen, sind mehr als 1 Mio. Blütenflüge erforderlich, da jede einzelne Biene pro Flug nur ca. 40 mg Pollen od. Blütenstaub in den Stock bringt.Bienen mit Tracht vor dem Flugloch Was der Laie wohl auch kaum weiß ist die Tatsache, dass ein Bienenvolk ihre eigene Klimaanlage betreibt. Dies geschieht alleine durch die Flügelschläge des Volkes. So ist es den Bienen möglich, im Stock immer ca. 60 % Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zw. max. 32 und 12/15 Grad im Winter zu halten.

Im 2. Teil seines Vortrags sprach der Referent überwiegend jeden einzelnen Grundstücks- und Hausbesitzer an. „Raum ist in jeder kleinsten Hütte“ mahnte Claus Steger. Soll heißen, jedermann kann bei guten Willen dazu beitragen, für das Auskommen von Bienen und anderen Insekten zu sorgen. Ausreden, dass man ja in seiner Wohnumgebung keinen Platz hat ließ er nicht gelten. Anhand von anschaulichen Beispielen zeigte er was alles möglich ist. So lassen sich selbst bei nicht vorhandenem Balkon – nur an Fenstern, Blumentöpfe mit blühenden Küchenkräutern anbringen. Selbst so kleine Pflanzenoasen können dazu beitragen, das Überleben der fleißigen Insekten zu sichern. Wie ja in den vergangenen Jahren selbst von jedem einzelnen (immer weniger Insekten an der Windschutzscheibe) festgestellt werden konnte, verschwinden immer mehr Bienen, Schmetterlinge u. a. Insekten aus unserer Umwelt. Besonders an die Gartler und Landwirte appellierte Claus Steger, wieder vermehrt Feldraine und Blühstreifen zu schaffen, um die Bienen auch im Sommer mit ausreichend Blüten-Pollen zu versorgen. Gerade im Sommer fehlt der Blütenreichtum anhand der Monokultur auf den Feldern oder den Schotterwiesen in den Hausgärten. Sehr wünschenswert und hilfreich wären, wenn in Feld unf Flur verstärkt Blumenwiesen geschaffen würden, aber auch wenn Gartenbesitzer, Landwirte und Kommunen das zu frühe Mähen im Frühjahr unterlassen würdenLöwenzahn - eine der ersten Blüten die für den Aufbau eines Bienenvolkes wichtig sind.. Außerdem sollte man dringend in den Hausgärten im Herbst auf das große Aufräumen verzichten, sondern durchaus etwas Laub liegen lassen und die Blütensträucher so zuschneiden, das sie auch im kommenden Jahr wieder blühen. Die Vögel und Insekten werden es uns danken.

Der Vereinsvorsitzende Vinzenz Mirlach bedankte sich bei Claus Steger für die ausführlichen und sehr humorvoll vorgetragenen Ausführungen und wünschte den Besuchern ein erfolgreiches Garten- und Imkerjahr.