Baumschneidekurs 2019

Am Samstag, 30.03.2019 hatte er Gartenbauverein Bruckberg zu einem Baumschneidekurs eingeladen. Als Thema wurde der fachgerechte Obstbaumschnitt in Anlehnung an die Öschbergmethode gewählt. Mit mehr als 25 Teilnehmern war der Kurs sehr gut besucht. Als Referent fungierte der Pomologe und zertifizierte Landschafts­obst­baum­pfleger Jürgen Pompe aus Neufahrn/Niederbayern.

Im Gasthaus Strasser in Bruckberg wurde am Vormittag der theoretische Teil behandelt. Ausführlich erläuterte der Referent die verschiedenen Werkzeuge für den Obstbaumschnitt und die richtige Desinfektion dieser, damit Krankheiten wie Obstbaumkrebs oder der gefährliche Feuerbrand nicht auf andere Bäume übertragen werden. Die Wuchscharakteristik und die möglichen Reaktionen der Obstbäume auf Eingriffe des Menschen stellte Jürgen Pompe ausführlich dar. So wurden die Wachstumsgesetze und der Aufbau der richtigen Baumkrone nach der Öschbergmethode bei Äpfeln, Birnen und auch Steinobst aufgezeigt und erklärt. Dieses Wissen ist enorm wichtig für den richtigen Schnitt. So wird beim Obstbaumschnitt zwischen Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt und Überwachungsschnitt unterschieden. Die Vor- und Nachteile des Winter-, wie auch des Sommerschnitts waren ein wichtiges Thema.

Nach dieser theoretischen Einführung in die Grundlagen des Obstbaumschnitts  und dem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Strasser, ging man am Nachmittag in den Streuobstwiesen in Englsdorf  in die Praxis über. Bei herrlichem Frühlingswetter  zeigte Jürgen Pompe den Schnitt an jungen, wie auch an älteren Obstbäumen anschaulich die Vorgehensweise beim Schnitt zum Kronenaufbau nach Öschberg. Bei jungen Bäumen steht der Kronenaufbau durch Stammverlängerung und Leitastausbildung im Vordergrund, während bei größeren und älteren Bäumen, die bereits in der Ertragsphase sind, die Ausbildung von Fruchtholz wichtig ist. Die Wichtigkeit der richtigen Unterlage z.B. Sämling oder Typenunterlage wie auch die sinnvolle Zwischenveredelung wurden vom Referenten betont. Bei alten Bäumen wird der sog. Verjüngungsschnitt angewandt, d.h. nach unten hängende, abgetragene Äste werden durch Erneuerungstriebe, fälschlicherweise oft „Wasserschosser“ genannt, ersetzt. Sodann wurden die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt, um das erlernte Wissen selbst in die Praxis umzusetzen. Wichtig für den Referenten war das fachliche Gespräch innerhalb der Gruppe bevor sie mit dem Schneiden begannen.