Besichtigung der Bartmühle

Geht man am Isardamm  in Richtung Edlkofen und kommt an der traditionsreichen Bartmühle vorbei, überkommt manchem der Gedanke, dass in dem Familienbetrieb der Tagesablauf mehr als beschaulich abläuft. Dass es hinter den Mauern des großen Gebäudes etwas anders aussieht, hat eine Besichtigung des Betriebes gezeigt. Der Gartenbauverein Bruckberg hatte hierzu kürzlich eingeladen.


An einem verregneten Freitagnachmittag traf sich eine Gruppe interessierter Leute auf dem Gelände der Mühle. Der derzeitige Besitzer, Manfred Fischer, begrüßte die Besucher und erzählte erst mal, dass die Mühle bereits seit 1465 besteht und schon viele Jahre in Familienbesitz ist.

In der Mühle werden vorwiegend Weizen, Roggen und Dinkel aus der Region verarbeitet. Der Schwerpunkt der Verarbeitung liegt dabei ganz eindeutig beim Weizenmehl. Dinkel ist erst seit ein paar Jahren gefragter.

Warum Manfred Fischer das wichtigste  vor dem Betreten der Mühle erzählte, sollte sich bald zeigen. Entgegen der Annahme, dass heutzutage das Lärmen der Mühlsteine Geschichte sei, musste man feststellen, dass auch die modernen Mühlen noch entsprechend Lärm und Vibrationen hervorrufen. Die Maschinen laufen nach Aussage von Manfred Fischer beinahe rund um die Uhr. Gesteuert werden die einzelnen Mühlen und Mahlvorgänge in einer zentralen Schaltanlage. Der hierfür erforderliche Strom wird überwiegend durch das hauseigene Wasserkraftwerk und durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude erzeugt.

Mahlgut wird in die Silos gesaugt
Mahlgut wird in die Silos gesaugt

Von den einzelnen Mühlen führt ein für Laien undurchschaubares Rohrgewirr nach oben zu Silos, in denen die einzelnen Mehlsorten gelagert werden. Entgegen der laienhaften Annahme der Besucher, dass das Korn in einem oder zwei Mahlvorgängen fertig ist, sind bis zum Endprodukt viele Durchläufe des Getreides erforderlich. Nachdem zunächst Steine und andere Fremdkörper aus dem Mahlgut entfernt wurden, muss das Produkt etliche Durchläufe über sich ergehen lassen, bis es dem entspricht, was von einem Endprodukt erwartet wird.

na wie soll man sich da zurechtfinden
na wie soll man sich da zurechtfinden

Die fertigen Mehle werden als Silo- und Sack-Ware an Bäckereien der Region geliefert. Auch über die „Regionalvermarkungsinitiative Freisinger Land“, etlichen Geschäften der Region und direkt an der Mühle kann das Mehl erworben werden kann.

Am Ende des Rundgangs führte Manfred Fischer die Gruppe noch in das Wasserkraftwerk, in dem Strom aus dem durch das Gelände fließenden Mühlbach erzeugt wird. Das Wasser des Mühlbachs wird der Amper bei Volkmannsdorf entnommen und versorgt bis Landshut noch weitere   Mühlen, bzw. kleinere Wasserkraftwerke.

das hausinterne Wasserkraftwerk
das hausinterne Wasserkraftwerk

Franz Kraus bedankte sich im  Namen des Gartenbauvereins Bruckberg  bei Manfred Fischer für seine interessanten Ausführungen und wünschte ihm weiterhin viel Erfolg für seinen Familienbetrieb.